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Über die Haltung von Blaustirnamazonen

wiss. Name:Amazona aestiva
Ordnung:
Papageien
Familie:
Eigentliche Papgeien
Unterfamilie:Neuweltpapageien
Gattung:Amazonenpapageien
Art:Rotbugamazone
Unterarten:Blaustirnamazone (Rotbugamazone) - Amazona aestiva aestiva, Blue-fronted Amazon
Gelbflügel-Blaustrinamazone (Gelbbugamazone) - Amazona eastiva xanthopteryx, Yellow-winged Amazon

Die Unterteilung von Amazona aestiva in zweit Unterarten ist nicht unumstritten, das die aufgeführten Merkmale für Amazona a. xanthopteryx auch bei der Nomitatform auftreten können. Blaustinamazonen sind sehr variabel bzw. variantenreich gefärbt, eine genaue Zuordnung zu einer bestimmten Unterart ist oftmals nicht möglich.
Größe:die Körperlänge beträgt etwa 33-36cm
Gewicht:ca. 400-520g
Alter:ca. 60 Jahre
Heimat:
Aussehen:Wie bei allen Vertretern der Amazonaspapageien ist die Grundgefiederfärbung grün. Während die meisten Arten dieser Gattung eine charakteristische Gefiederfärbung aufweisen, ist bei der Blaustirnamazone die Färbung am Kopf-, Brust- und Flügelbuggefieder sehr variabel. Die meisten Vertreter der Blaustirnamazone haben eine blaue Stirn. Der Vorderkopf, häufig auch der Hinterkopf sowie die Wangen sind gelb gefiedert. Bei einigen Individuen dehnen sich die gelben Federn auch auf die Kehlpartie aus.
Die Ober- und die Unterschwanzdecken sind gelblich grün, der grüne Schwanz weist an seinem Ende gelbe Spitzen auf. Die äußeren Schwanzfedern sind an der Basis rot. Die Handschwingendecken dagegen weisen eine dunkelgrüne Färbung auf und sind an ihren Spitzen blauviolett. Die Füße der Blaustianamazone ist ebenso wie der kräftige Schnabel von grauer Farbe, die Iris ist dagegen orange. Der Augenring ist weiß.
Herkunft:Blaustinamazonen haben in Südamerkia ein sehr großes Verbreitungsgebiet, dass in seiner Längsausdehnung mehr als 3000km umfasst. Es erstrekct sich von Bolivien und Brasilien bis nach Paraguay und dem nördlichen Argentinien.
Akzeptiert man eine Unterscheidung in zwei Unterarten, dann ist die Nominatform Amazona aestiva aestiva in einem Gebiet zu finden, dass sich im östlichen Brasilien von Piaui bis zum Rio Grande de Sul und dem Südosten des Mato Grosso erstreckt. Die Art fehlt dagegen im Küstenbereich Brasiliens.
Amazona aestiva xanthopteryx dagegen erstreckt sich vom Norden und Osten Boliviens und dem Südwesten des Mato Grosso und Paraguay bis in den Norden Argentiniens. Santa Fé und Buenos Aires stellen dabei die südliche Verbreitungsgrenze dar.
Lebensraum:In ihrem großen Verbreitungsgebiet nutzen Blaustirnamazonen eine große Anzahl unterschiedlicher Lebensräume. Sie sind eher ein Vogel des bewaldeten Flachlands, wenn auch Vertreter dieser Art auf dem brasilianischen Hochplateau und in den Tockentälern des Chacos bis in Höhe von 1600m über NN beobachtet worden sind. Auf Grund ihrer Abhängigkeit von Baumhöhlen sind sie in ihrem Lebensraum immer auf einen Bestand von alten Bäumen angewiesen. Ausgehend von solchen Baumbeständen nutzen sie aber auch offenes Kulturland und Gebiete mit savannenartigen Charakter für die Nahrungssuche. 
Freileben:Blaustirnamazonen scheinen häufig saisonale Wanderungen zu unternehmen. Oft kommen sie gebietsweise in großer Anzahl vor und sind dann, wenn sie den Distrikt wieder verlassen haben, mitunter jahrelang nicht mehr in dieser Gegend zu sehen. Der Status der Art wird allgemein als häufig eingeschätzt. Die Hauptpopulationen leben in verschiedenen Nationalparks und anderen Reservaten, wo sie unter gesetzlichen Schutz gestellt sind. Groß angelegte Rodungen und der zum Teil exzessive Fang für den Wildvogelhandel führten in den letzten Jahren allerdings örtlich zu Bestandsrückgängen. Alleine in Argentinien wurden beispielsweise in den Jahren 1983 bis 1989 nicht weniger als 323 145 Tiere legal außer Land gebracht. Nicht bekannt ist natürlich die Dunkelziffer der bereits beim Fang und bei den ersten Transporten verendeten Tiere. Bedenklich an diesen Exportzahlen ist außerdem, dass eine häufige Methode zum Fang von Blaustirnamazonen-Nestlingen das Fällen der Brutbäume und Aufbrechen der Nisthöhlen ist. Hierdurch stehen den Vögeln des betroffenen Gebietes mit der Zeit immer weniger geeignete Brutstätten zur Verfügung. Blaustirnamazonen zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten und sind in der Regel stets paarweise oder in kleinen Gruppen von 6-8 Vögeln unterwegs. Paare können selbst während des Fluges leicht erkannt werden, da sie stets dicht beieinander fliegen und eng zusammenhalten. Morgens und am späten Nachmittag gehen die Vögel auf Nahrungssuche. Die heißen Mittagsstunden verbringen sie meist in den Kronen hoher, schattenspendender Bäume. Abends suchen die Tiere bestimmte Übernachtungsplätze auf, die in der Regel aus geschützt stehenden Bäumen bestehen. Diese Plätze dienen häufig als "Versammlungsort" für mehrere Gruppen eines Gebietes, sodass "Schlafgemeinschaften" von einigen hundert Individuen keine Seltenheit sind. Außer in artgleicher Gesellschaft werden Blaustirnamazonen auch gelegentlich zusammen mit Venezuela-Amazonen (Amazona amazonica) gesehen. Über die Nahrung der Blaustirnamazone liegen bislang nur wenige Daten vor. Sie ist wie die meisten anderen Amazonenarten eher den Generalisten zuzuordnen, die eine relativ breite Nahrungspalette zu nutzen wissen. Die Nahrung besteht im Freiland vermutlich aus Früchten, Beeren, Sämereien, Nüssen, Blüten und Knospen. Eine große Rolle scheinen Palmfrüchte (zum Beispiel Mauritia sp.) zu spielen, die in großen Teilen des Verbreitungsgebietes ein ständiges Nahrungsangebot liefern. Blaustirnamazonen wurden außerdem dabei beobachtet, wie sie die Schoten des Algarrobo-Baumes (Prosopis sp.) und die Früchte des Zedarachbaumes (Melia azedarach) verzehrten.
Ernährung:Körnerfutter, das vor allem zur Brutzeit im gekeimten Zustand gereicht werden sollte, stellt die Grundnahrung dar und mach in etwa 50-60% (eher noch weniger) der Gesamtfuttermenge aus. Die Körnermischung kann sich z.B. aus folgenden Sämereiein zusammensetzen:
Dari, Kardi, Weizen, Rohreis, Buchweizen, Leinsaat, Hanfsaat, Haferkerne, Hirse, Kanariensaat, Paddy-Reis und Milokorn.
Gelegentlich können wenige (!) Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne beigemengt werden.
Neben dem Körnerfutter benötigen die Tiere unbedingt Frischkost (ca. 80% der Gesamtfuttermenge) in Form von Obst, Gemüse und Grünfutter. Zur Verfütterung geeignete Sorten sind z.B. Apfel, Birne, Banane, Mandarine, Orange, Mango, Erdbeeren, Himbeeren, Ananas, Paprika, Fenchel, Gurke, Karotte, rote Beete, Kresse, Vogelmiere, Löwenzahn etc. Weitere Futterzusätze sind z. B. frische Obstbaumzweige, Weidenzweige, einheimische Wildfrüchte (z. B. Habebutten, Vogelbeeren), tierisches Eiweiß, Grit, halbreife Maiskolben und Hirsekolben.
Haltung:Die Blaustirnamazone ist seit jeher die am häufigsten in Menschenobhut gepflegte Amazonenart. Jedoch stellt die gängige Haltungsform selbst heute noch die Einzel- und Käfighaltung dar, was den Bedürfnissen der Tiere nicht gerecht wird.
Als Mindestmaß für eine Zimmervoliere gilt 2 m x 1 m x 2 m (Länge x Breite x Höhe), wobei die Vögel aber unbedingt täglich mehrere Stunden Freiflug in der Wohnung erhalten müssen. Ist das nicht möglich, sollte in etwa das Doppelte an Platz berechnet werden. Die besten Bedingungen finden die Amazonen bei der Haltung in einer Freivoliere mit anschließendem Schutzraum, der im Winter auf 5-10 Grad erwärmt werden muss. Die Einzelhaltung von Blaustirnamazonen ist wie erwähnt abzulehnen, die Tiere sollten zumindest paarweise untergebracht werden. Außerhalb der Brutzeit ist bei genügend Ausweichmöglichkeiten auch die Gruppenhaltung und die Vergesellschaftung mit anderen Amazonenarten möglich. Blaustirnamazonen verhalten sich meist recht aktiv und lebhaft, aber auch laut. Vor allem in den frühen Morgen- und Abendstunden lassen sie häufig ihre metallischen Rufe hören. Die Tiere besitzen ein ausgeprägtes Nagebedürfnis, sie müssen daher regelmäßig frische Zweige und morsches Holz bekommen. Bei der Haltung in Innenräumen ist auf eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit (60-70%) zu achten. Außerdem sollten die Amazonen mehrmals wöchentlich abgeduscht werden.
Brut:Zur Brutzeit muss das Paar unbedingt isoliert werden, da vor allem das Männchen dann ein mitunter sehr aggressives Verhalten zeigt. Auch der Pfleger sollte sich etwas zurückziehen und sich nur vorsichtig den brutwilligen Vögeln nähern. In Außenvolieren schreiten Blaustirnamazonen meist ab April zur Brut, bei der Haltung in Innenräumen ist die Zucht dagegen auch ganzjährig möglich. Als Nistplatz kann eine Naturstammnisthöhle oder ein Kasten (30 cm x 30 cm x 80 cm) verwendet werden. Um für die benötigte Luftfeuchtigkeit zu sorgen, sollten die Außenwände regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber besprüht werden. Das Gelege besteht aus 2-5 Eiern, der Abstand zwischen den Eiablagen beträgt 2-3 Tage. Nach 26 Tagen schlüpfen die Küken. Bereits 24 Stunden vor dem Schlupf ist ein erstes leises Piepsen zu hören. In den ersten Tagen sind die Jungtiere nackt, sie besitzen nur 8-10 mm lange Dunen am Kopf und Rücken. Die Schnabelfarbe ist anfangs hornfarben-gelblich und wird ab dem 13. Lebenstag allmählich dunkelgrau-schwarz. Der Eizahn ist deutlich am Oberschnabelfirst zu erkennen, die Eizahnbasis verliert sich erst um den 15. Lebenstag. Im Alter von 17-19 Tagen öffnen sich die Augen. Beim Schlupf sind die erste Zehe nach hinten und die zweite, dritte und vierte Zehe nach vorn gebogen. Die vierte Zehe ist sehr beweglich und beginnt sich im Alter von 5 Tagen nach hinten zu richten. Am 24. Lebenstag sind die typischen Farben am Kopf und Flügel zu erkennen. Nach einer Nestlingszeit von insgesamt 60-65 Tagen fliegen die Jungvögel aus. Sie werden auch außerhalb der Bruthöhle noch einige Zeit lang von den Alttieren gefüttert.


 
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